100 Jahre
Deutsches Rotes Kreuz
Bereitschaft Goch
1899 – 1999
… zur Vorgeschichte
Wer über das Rote Kreuz spricht, muss zu allererst den Namen Henry Dunant nennen. Die Idee des Roten Kreuzes beruht auf den Erfahrungen, d.h. die Hilfe am Nächsten, am Schwachen, die er im Jahre 1859 bei der Schlacht von Solferino machte, als er verwundete und verletzte Soldaten leiden und sterben sah, ohne dass sich jemand um sie kümmerte.
Aus diesem Grunde lud er im Jahre 1863 zur ersten Genfer Konferenz ein, um dort mit Gleichgesinnten die Idee des Roten Kreuzes zu verwirklichen.
Von hier aus wurde die Idee weltweit bekannt. Von 1863 bis 1999, das sind 136 Jahre Rot-Kreuz-Geschichte. Unter anderem wurde 1988 zum 125-Jahrigen bestehen Weltweit der Welt-Rot-Kreuz-Tag gefeiert, wobei man sehr schön erkennen konnte, dass Henry Dunants “Idee der guten Sache” die Welt erobert und ihr etwas mehr menschliche Zuge verliehen hat.
Die Rot-Kreuz-Gemeinschaft Goch, einst Sanitätskolonne genannt, wurde im Jahr 1899, also vor Einhundert Jahren, von dem in Goch praktizierenden Arzt Dr. Eugen Förster gegründet. In diesem Jahr kann sie auf wahrlich effektive und stolze 100 Jahre Bestehen zurückblicken.
Henry Dunant und das Rote Kreuz
1828 8. Mai: Jean Henry Dunant wird in Genf geboren.
1859 24. Juni: Schlacht von Solferino. 40.000 Tote und Verletzte. Ungenügende Pflege und Hilfe. Einsatzfreiwilliger.
1862 Veröffentlichung ,,Eine Erinnerung an Solferino”.
Vorschläge: Hilfsgesellschaften in allen Ländern zur Pflege von Verwundeten durch Freiwillige; internationale, rechtsverbindliche Übereinkunft.
1863 Gründung des ,,Internationalen Komitees”, später ,,Internationales Komitee vom Roten Kreuz” (IKRK), durch die Genfer Gemeinnützige Gesellschaft unter Gustave Moynier.
Internationaler Kongreß in Genf über Freiwillige Sanitätshilfe. 10 Beschlüsse: Rotkreuzgesellschaften in allen Ländern,
Rotkreuzzeichen. Empfehlung: Neutralisierung des Armeesanitätsdienstes.
1864 Diplomatische Konferenz in Genf unter Leitung von General Dufor. Erstes Rotkreuzabkommen: Schutz der Verwundeten im Feld ohne Unterschied der Nationalität; Rotes Kreuz auf weißem Grund als internationales Schutzzeichen für den Heeres-Sanitätsdienst und freiwillige Sanitätshilfe.
1867 Finanzieller Zusammenbruch Dunants.
1870 Deutsch-Französischer Krieg. Hilfe des Roten Kreuzes. Einsatz Dunants für Verletzte und Geiseln.
1892 Niederlassung Dunants im Bezirksspital Heiden (Appenzell).
1901 Erster Friedensnobelpreis an Henry Dunant und Frederic Passy.
1910 30. Oktober: Tod Dunants in Heiden.
2. November: Bestattung auf dem Friedhof Shifeld; Zürich.
1919 Zusammenschluß aller nationaler Rotkreuzgesellschaften in Genf.
Hauptaufgaben: Förderung der Gründung und Entwicklung nationaler Rotkreuzgesellschaften, Koordination der internationalen Hilfeleistungen.
1929 Diplomatische Konferenz: Revision des ersten Genfer Abkommens;
Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen.
1944 Friedensnobelpreis für das IKRK
1963 Friedensnobelpreis für das IKRK und Liga
1965 Internationale Rotkreuzkonferenz in Wien. Sieben Rotkreuzgrundsätze:
Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität.
Gründung des Henry - Dunant - Instituts in Genf durch SRK, IKRK, Liga.Forschungsstätte und Ausbildungszentrum.
1977 Abschluß der Diplomatischen Konferenz in Genf. Zwei Zusatzprotokolle zum Genfer Abkommen: Schutz der Opfer internationaler und innerstaatlicher, bewaffneter Konflikte. Internationale Rotkreuzkonferenz in Bukarest. Totalrevision der Statuten der Liga der Rotkreuzgesellschaften.
1978 Dunantjahr. 8. Mai: 150. Geburtstag Henry Dunants.
1988 125 Jahre Rotes Kreuz
1990 Wiedervereinigung der Rotkreuzverbände in Deutschland
Dr. Eugen Förster – Der Gründer
In der Jahreshauptversammlung am 12. Februar 1951 sagte der damalige Schatzmeister Mathias Thissen, er wisse aus seinen persönlichen Erinnerungen, dass die Gocher Bereitschaft vor etwa 50 Jahren von dem Gocher Arzt Dr. Eugen Förster gegründet wurde und bereits damals in Anwesenheit von Landrat Eich eine Kreisübung auf der Voßheide mit brückenlosem Transport von Verwundeten über die Niers durchführten.
Hier sein Lebenslauf:
1873 Eugen Förster wird am 24. April in Waldbröl geboren.
1893 Abitur in Köln.
1896 Praktikum an der psychiatrischen Klinik in Bonn.
1898 Volontär an der Heil- und Pflegeanstalt in Waldbröl.
1899 Ärztliches Staatsexamen und Promotion. Niederlassung als praktischer Arzt in Goch und Gründung der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Goch.
1901 Heirat mit Bertha Huland aus Waldbröl. Zwei Kinder, Tochter Hilde und Sohn Hans Eugen.
1909 Qualifikation als Stabsarzt an der Universität Bonn.
1910 – 1925 Anstaltsarzt an der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt in Bonn.
1922 Verleihung der Rot-Kreuz- Medaille aufgrund der Verdienste um die Ausbildung von Sanitätskolonnen.
1925 Versetzung in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Düren.
1928 Versetzung in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen/Langenfeld.
1932 Dr. Förster verstirbt im Alter von 58 Jahren.
1989 Selbstdarstellung des DRK-Goch auf dem Marktplatz der Stadt Goch aus Anlass des 90-jährigen Bestehens. Hierzu wird am Greversweg in Anwesenheit der Familie Förster die Büste “Dr. Eugen Förster” feierlich enthüllt.
1999 Festveranstaltungen zum 100-jährigen Jubiläum der DRK-Bereitschaft Goch. Aus diesem Anlass enthüllt der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in der Bundesrepublik Deutschland Prof. Dr. Dr. Knut Ipsen das Straßenschild “Dr.-Eugen-Förster-Straße” an der Lüderitzstraße.
Aus der Geschichte des Gocher Roten Kreuzes
Das Mitglied einer früheren Zeit, der Zeit um die Wende des 20. Jahrhunderts, würde seinen Augen nicht mehr trauen, wenn es sehen könnte, wie sich seine von ihm ins Leben gerufene Sanitätskolonne –die heutige Bereitschaft– verändert hat.
Die Männer der ersten Stunde kannten noch die Ruhe und Muße jener Tage, da es weder Geschwindigkeitsrekorde noch Hetze gab und der Mensch nicht um Minuten geizte, wo gelebt und nicht gehastet wurde.
Am Beginn des Roten Kreuzes stand und steht immer die Tat der Nächstenliebe.
Die Nächstenliebe ist die Mitte der gesamten Rot-Kreuz-Arbeit.
Allein von diesem Gedanken beseelt gründete der Arzt Dr. Eugen Förster im Jahre 1899 die Sanitätskolonne.
Am Anfang standen 22 Mitglieder. Beweis hierfür ist ein Artikel im Niederreinischen Volksblatt vom 30. Juli 1930.
Freiwillige Sanitätskolonne Goch 1927
Welche Ereignisse sich vom Gründungsjahr bis Mitte der 20er Jahre abspielten, lässt sich trotz aller Nachforschungen nicht mehr feststellen. Gewiss haben Übungen, Umzüge und kameradschaftliche Veranstaltungen und diese wiederum zum Teil mit der Freiwilligen Feuerwehr stattgefunden. Fotos aus dieser Zeit sind noch vorhanden und wurden bereits mehrfach ausgestellt.
Freiwillige Sanitätskolonne Goch 1937
Im Jahre 1937 wurden aus der “Freiwilligen
Sanitätskolonne” Bereitschaften, die einem Kreisverband angegliedert waren. Neue
Führerbezeichnungen, neue Uniformen waren die äußeren Zeichen. Auch neue
Aufgaben wurden dem DRK zugewiesen. So mußte sich die Bereitschaft u.a. für den
Katastrophenschutz bereit halten. Ausbildung im Rahmen des
Reichsluftschutzbundes war eine weitere wichtige Aufgabe. Zahlreiche Übungen
folgten in kurzen Abständen.
Zweiter Weltkrieg 1939 – 1945
Im zweiten Weltkrieg haben die Rotkreuzler unter äußerst schwierigen Bedingungen in der Stadt Goch und auch an anderen Orten geholfen. Der 7.Februar 1945 wurde zum schwärzesten Tag der Gocher Geschichte. Die Gocher Innenstadt wurde zu mehr als 80 % zerstört. Auch Rotkreuzler, so der langjährige Bereitschaftsführer Gerhard Holtkamp nebst Tochter, verloren in dieser Nacht ihr Leben.
Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
Unter der Leitung der Bereitschaftsführer Hermann Jacobs und Peter Schatten sowie der Bereitschaftsführerin Maria Kamphoven begann nach dem 2. Weltkrieg der Wiederaufbau der Gocher Rotkreuz-Gemeinschaft
Unter Leitung des damaligen Bereitschaftsarztes Dr. Köster wurden bereits nach kurzer Zeit 18 Mitglieder neu aufgenommen und ausgebildet.
Somit hatte nach der Neugründung des Deutschen Roten Kreuzes im Jahre 1950 auch die Stadt Goch wieder eine ausgebildete und motivierte Rotkreuz-Gemeinschaft.
Übungen, auch gemeinsam mit der Gocher Feuerwehr, standen und stehen auch heute noch auf den Jahresplänen der Bereitschaft.
Von 1978 bis zu den 90'ern
Im Jahr 1978 wurde die Bereitschaft Goch durch den Oberkreisdirektor des Kreises Kleve in den erweiterten Katastrophenschutz integriert. Materiell und personell wurde ein Sanitätszug besetzt.
50 Helferinnen und Helfer mussten ausgebildet werden, um im Katastrophenfall eingesetzt werden zu können.
Anlässlich der zahlreichen Demonstrationen rund um den schnellen Brüter in Kalkar am Ende der siebziger Jahre, aber insbesondere bei der Hochwasserkatastrophe im Jahre 1994 wurde der Sanitätszug eingesetzt.
Ansonsten sind die Angehörigen der Bereitschaft für die sanitätsdienstliche Versorgung bei unzähligen Veranstaltungen in der Stadt Goch, aber auch über deren Grenzen hinweg tätig.
Rund 150 Veranstaltungen werden jährlich betreut.
Der Blutspendedienst
Die Bedeutung des Bluttransfusionsdienstes als humanitäre Aufgabe hat das Rote Kreuz in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts erkannt. Im Jahre 1948 hat die 17. Internationale Rotkreuz-Konferenz den Grundsatz der freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende als universelles Prinzip bezeichnet.
Da Blut ein Teil des menschlichen Körpers und durch nichts zu ersetzen ist, sind die Prinzipien des Freiwilligen – keiner darf zu einer Blutspende gezwungen werden – und Unentgeltlichkeit – keiner soll aus der Blutspende einen finanziellen Nutzen ziehen- von
besonderer Bedeutung.
Seit vielen Jahrzehnten werden in der Stadt Goch durch das Deutsche Rote Kreuz Blutspendetermine durchgeführt.
Jährlich spenden bei heute 8 Blutspendeterminen in Goch und Asperden mehr als 1.000 Bürgerinnen und Bürger unentgeltlich ihr Blut.
Bereits 1994 konnte der 20.000 Blutspender geehrt werden.
Die Stadt Goch sieht es als eine Ehre an, jährlich verdiente Blutspender für mehrfache, unentgeltliche Blutspende im Auftrage des Deutschen Roten Kreuzes auszuzeichnen.
Hilfsgütertransporte nach Osteuropa
Seit 1989 führt das DRK in Goch Hilfsgütertransporte in verschiedene Länder Osteuropas durch.
Wenige Tage vor der Öffnung der innerdeutschen Grenzen nahm ein Mitglied der Bereitschaft erstmalig an einem Transport teil.
Gemeinsam mit der Katholischen Arbeiterbewegung aus dem Gocher Ortsteil Asperden wurden Lebensmittel, Kleidung, Kindernahrung und sonstige Sachspenden nach Neiße, Kattowitz und Oppeln in Polen transportiert.
Bereits seit vielen Jahren pflegte die KAB Asperden intensive Kontakte zu dortigen kirchlichen Einrichtungen. Die Unterstützung dieser Aktion war der Beginn zahlreicher weiterer Hilfsgütertransporte des DRK aus Goch.
Oberst a.D. Helmut Brandt, Beisitzer im Vorstand des DRK-Ortsvereins Goch e.V., schlug im Jahre 1994 dem Vorstand vor, einen Hilfsgütertransport in die ehemalige Sowjet-Union durchzuführen.
Gespräche mit den zuständigen Stellen beim DRK-Generalsekretariat in Bonn führten schnell zum Ziel.
Das Nationale Rote-Kreuz in Litauen suchte dringend Partner, die bereit waren beim Aufbau von Sozialstationen in Litauen behilflich zu sein.
Es fehlte dort an notwendigsten Dingen. Verbandmaterialen, medizinische Geräte, Kleidung für notleidende Menschen und Lebensmittel wurden ebenso erbeten.
Dank des guten Kontaktes zum Bundesministerium der Verteidigung in Bonn konnten bereits wenige Monte später rd. 60 cbm medizinisches Geräte und entsprechendes Verbrauchsmaterial durch Mitglieder der Bereitschaft in verschiedenen Sanitätsdepots der Bundeswehr abgeholt werden.
Das DRK-Generalsekretariat schlug als Adressaten das Lokale Komitee des Litauischen Roten Kreuzes in Klaipeda vor.
Klaipeda, eine Stadt mit rd. 250.000 Einwohnern entsprach den Vorstellungen der Verantwortlichen.
Im früheren Ostpreußen, dem Memelland gelegen, war sie eine Stadt, die im Aufbau war und dringend auf Hilfe von Außen angewiesen war.
Ziel des ersten Transportes im April 1995 war das örtliche Rot-Kreuz-Krankenhaus mit 500 Betten und ein nahgelegenes Kinderkrankenhaus.
Erschüttert von den Zuständen vor Ort und beeindruckt von der großen Dankbarkeit und dem außergewöhnlichen Engagement, kehrten die Teilnehmer des Transportes nach einer anstrengenden Fahrt zurück.
Die Planungen und Vorbereitungen für den nächsten Transport wurden unverzüglich aufgenommen.
Die Gocher Bevölkerung, Gocher Schulen und Ärzte wurden um Unterstützung gebeten.
Und 12 Monate später startete der 2. Transport nach Memel.
Wiederum konnten auch dank der Hilfe der Bundeswehr umfangreiche Sachspenden übergeben werden.
Bis zum Jahre 1998 wurden nunmehr 4 Hilfsgütertransporte nach Klaipeda organisiert, finanziert und durchgeführt.
Hilfsgüter im Gesamtwert von ca. 600.000, - DM wurden sozialen Einrichtungen des Litauischen Roten Kreuzes übergeben.
Die Teilnehmer des 4. Transportes konnten befriedigt feststellen, daß auch durch die Hilfe des DRK Goch, ein funktionierendes Gesundheitssystem in Klaipeda aufgebaut wurde.
Im Zeichen der MITMENSCHLICHKEIT hat das DRK Goch einen wichtiges Betrag geleistet.
Der Generalsekretär das Litauischen Roten Kreuzes, Regimantas Budrys, hat sich ausdrücklich und in schriftlicher Form für dieses außergewöhnliche Engagement bedankt.
Die Arbeit als freier Wohlfahrtsverband
Seit 1972 betreibt der DRK-Ortsverein Goch gemeinsam mit dem Caritasverband, dem Diakonischen Werk und der Arbeiterwohlfahrt eine Seniorentagesstätte.
Mehr als 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer betreuen abwechselnd die Besucherinnen und Besucher dieser Einrichtung.
Heute besuchen durchschnittlich 40 ältere Menschen die Tagesstätte im Zentrum der Stadt.
Die seit einigen Jahren angebotene gemeinsame Mittagstisch erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit.
Die Gocher Seniorentagesstätte ist die einzige, täglich geöffnete Einrichtung dieser Art in der Stadt Goch.
Vom Hinterzimmer in das eigene DRK-Heim
Die Aktiven des Gocher Roten Kreuzes trafen sich nach dem 2. Weltkrieg zunächst in den Hinterzimmern verschiedener Gocher Gaststätten.
Zu Beginn der 60.Jahre dann stellte die Stadt Goch der Bereitschaft einen Klassenraum in der St. Georg-Schule zur Verfügung. Hier wurde die Aus- und Fortbildung an den wöchentlichen Gruppenabenden betrieben.
Im Jahre 1971 dann konnten die Bereitschaft und das Jugendrotkreuz in das Kellergeschoß des alten städtischen Gymnasiums einziehen.
Im Beisein vieler Vertreter des öffentlichen Lebens konnte der damalige Ortsvereinsvorsitzende, Erster Beigeordneter Leo Kleinen, dem Bereitschaftsführer Werner Deußen, die von den Bereitschaftsmitgliedern in eigener Regie renovierten Räume offiziell übergeben.
Zu Beginn des Jahres 1990 stellte die Stadt Goch dem DRK-Ortsverein Goch e.V. weitere Räumlichkeiten im Kellergeschoß zur Verfügung. Die in den Jahren umfangreicher gewordene Ausrüstung bedurfte weiterer Lagermöglichkeit.
Unter der Leitung des damaligen Bereitschaftsführers Albert van Haaren, wurde renoviert, ausgebaut und eine Küche eingebaut.
Im Beisein des Bürgermeisters Willi Vaegs und des Stadtdirektors Rudolf Lange konnte der Ortsvereinsvorsitzende Paul Potthoff die renovierten Räumlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben.
Somit verfügt die Gocher Rot-Kreuz-Gemeinschaft heute über ideale Schulungsräumlichkeiten.
Der DRK-Ortsverein Goch e.V. - heute -
Am 12. Februar 1951 wurde der DRK-Ortsverein Goch gegründet.
Mitglieder der Ortsvereins sind im Jubiläumsjahr 1.100 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Goch. Sie fördern durch ihren jährlichen Beitrag in erheblichem Maße die vielfältige Arbeit des DRK in Goch.
Darüber hinaus gehören die Angehörigen der Bereitschaft und des Jugendrotkreuzes dem Ortsverein an.
Dieser wiederum ist Mitglied des DRK-Kreisverbandes Kleve-Geldern e.V.
In der Ortsversammlung am 01.03.1993 wurde die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Kleve beschlossen.
Vorsitzender: Stadtdirektor a.D. Paul Potthoff
stv. Vorsitzender Willi Schiffer
Schatzmeisterin Helga Beus
Geschäftsführer Hermann-Josef Kleinen
Bereitschaftsführer Ulrich Daniels
JRK-Leiter Ludger W. Hendriks
Bereitschaftsarzt Dr. med. Winfried Ries
Beisitzer Oberst a.D. Helmut Brandt
Beisitzer Bert Brockly
Die Mitglieder der Bereitschaft im Jubiläumsjahr 1999
Im Jubiläumsjahr versehen 59 Helferinnen und Helfer unentgeltlich ihren Dienst unter der Fahne des Roten Kreuzes. Die Frauen und Männer arbeiten heute gleichberechtigt auf allen Gebieten des Roten Kreuzes. Die Aus - und Fortbildung, die an jedem Montagabend ab 20.00 Uhr im DRK - Heim in Goch durchgeführt wird, ist für alle Helferinnen und Helfer gleich wichtig, aber auch gleich interessant. Jede Helferin und jeder Helfer hat einen festen Platz in dem vielfältigen Aufgabenbereich. Dieses geschah in den zurückliegenden 100 Jahren und dieses wird auch in den zukünftigen Jahren der Fall sein. Der uneigennützige Dienst zum Schutze und zum Wohle unseres Nächsten soll auch weiterhin Aufgabe und Verpflichtung sein.
Die Bereitschaft im Jubiläumsjahr 1999:
Ulrich Daniels, Anton Kaiser, Peter Janssen, Jörn Pooch, Ralf Walterfang, Rudi Duursma, Ralf van Gemmeren, Uwe Schmidt, Paul Hermsen, Hermann J. Kleinen, Siegfried Sackewitz, Walter Beus, Stephan Bergmann, Michael Walterfang, Thomas Walterfang, Sven Janssen, Ralf Winkels, Christoph Voß, Thomas Voß, Peter Siebert, Andre Naeve, Guido Vöckler, Marco Lübeck, Leander Loch, Ludger W. Hendriks, Stephan Wentzel, Werner Deußen, Peter Valkenburg, Franz Tönnissen, Thorsten Janssen, Tobias Rose, Adam Gabrvs, Helga Beus, Gertrud Kaiser, Marion Schneider, Marion van Gemmeren, Aniwa Albers, Adele Neuhäuser, Ramona Koppelberg, Birgit Sameneer, Diana Schumann, Helga Engbrocks
Allgemeines
Nach dem Auszug der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Gerätehaus am Leeger-Weezer-Weg zum Hoester Weg reichte der damalige Stadtdirektor und heutige Ortsvereinsvorsitzende Paul Potthoff, in Anwesenheit vieler Mitglieder und Gäste, feierlich den Schlüssel der
Fahrzeughalle an Leo Kleinen weiter, der als damaliger DRK-Ortsver-einsvorsitzender diesen an seinen Sohn Hermann-Josef mit den Worten ,,hier hast’n” übergab.
Hermann-Josef Kleinen der zu diesem Zeitpunkt als Bereischaftsführer in Goch tätig war, bedankte sich dafür, dass die Gocher nun keine ,,fahrende Bereitschaft,, mehr seien und zog mit in die neue Fahrzeughalle ein.
Seitdem sind dort die Fahrzeuge des Ortsvereins und des erweiterten Katastrophenschutzes stationiert.
Weiterhin lagert das DRK-Goch in dieser Halle jene Gegenstände, die für Blutspenden oder Sanitätsdienste sowie für den erweiterten Katastrophenschutz benötigt werden.
Die Bereitschaft …
... ist eine Gruppe, in der das Alter keine eigentliche Rolle spielt.
Angefangen ab 16 Jahren und mit nach oben offener Altersgrenze erfreuen sich alle einer guten sowie gepflegten Kameradschaft, die sich, abgesehen von dem montaglichen Dienstabend (zudem jeder Interessierte eingeladen ist), auch im privaten Bereich oft als hervorragender Grund zum Beisammensein erweist.
Die Dienstabende dienen zur Koordinierung der anfallenden Sanitätsdienste, die durch den Sanitätdienstkoordinator an die Ehrenamtlichen weitergeleitet werden.
Um für die Aufgaben bestens gewappnet zu sein, stehen der Bereitschaft 5 Erste-Hilfe-Ausbilder zur Verfügung.
Räumlich unbegrenzte Ausbildung findet draußen statt, d.h. es werden regelmäßig Übungen unternommen, um den praktischen Einsatz am Verletzten und am Gerät zu perfektionieren. Die dabei auftretende Nebenwirkung “Spaßfaktor” ist von vorne herein programmiert. Die jährliche Großübung der Ortsverbände und des Kreises sollte man deshalb als Lernprozess mit Spaß bezeichnen, denn wer Freude beim Lernen hat, ist anschließend als kompetenter Sanitätshelfer einsetzbar.
33 Jahre ... mit guter Tradition und zukunftsweisender Vision
Das Jugendrotkreuz Goch (JRK) wird am 23. April 1966 bei der DRK-Jahreshauptversammlung in Leben gerufen. Der erste Leiter des JRK-Goch, Herbert Hendriks, erreichte bereits im Gründungsjahr die Aufnahme in den Stadtjugendring, in dem das JRK bis heute vertreten ist. 1967 wurde Anton Kaiser zu seinem Nachfolger gewählt, bis er 1969 von Willi Janßen abgelöst wurde. Unter Willi Janßen fanden zum ersten Male Zeltlager in der Eifel statt, die unter den JRK’lern großen Anklang fanden. 1980 - 1982 leitete Alfred Schmidt das JRK.
1983 wurde Ludger W. Hendriks zum neuen JRK-Leiter des DRK-Ortsvereins berufen. Hendriks leitet das Jugendrotkreuz Goch noch heute.
Die erste große Hilfsaktion fand 1983 unter dem Motto “Polenhilfe” für die damals krisengeschüttelten Kinder und Jugendlichen der Volksrepublik Polen statt.
· Soziales Engagement
· Politische Mitverantwortung
· Bemühungen um den Frieden
· Einsatz für die Gesundheit
Getreu den Leitsätzen des JRK-Landesverbandes Nordrhein putzten über 30 Jugendliche die Schuhe der Gocher Bürgerinnen und Bürger und verkauften über 1.000 Berliner für die gute Sache. So ist das Jugendrotkreuz, das heute aus mehreren Gruppen besteht, zum unverzichtbaren partnerschaftlichen Helfer für die Gocher Bereitschaft geworden. Bei nahezu allen Veranstaltungen sind die JRK’ler ebenso zu finden, wie bei Blutspendediensten und Altkleidersammlungen. Neben diesen wichtigen und interessanten Leistungen kommen aber auch die Freizeitangebote nicht zu kurz.
So wird bereits seit 33 Jahren ein besonders großes Augenmerk auf die traditionelle Ferienfreizeit gelegt. Fanden bereits unter Anton Kaiser, Willi Janßen und Alfred Schmidt kleinere Zeltlager in Goch und Umgebung sowie später in der Eifel statt, mauserte sich diese Maßnahme ab 1983 unter der Leitung von Ludger W. Hendriks zum erstenmal zu einer öffentlichen Ferienfreizeit für alle Jugendlichen aus Goch und Umgebung. Nach zahlreichen Besichtigungstouren quer durch das ganze Sauerland, wählte das JRK 1983 erstmals nicht mehr das Zelt als Unterkunft sondern eine feste Halle. Von 1983 bis heute konnten zunächst unter der Leitung von Ludger W. Hendriks und seit 1992 unter der Leitung von Ulrich Daniels nahezu 1000 Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 17 Jahren zu den verschiedensten Schützenhallen des Südsauerlandes verreisen, so daß sich die JRK-Ferienfreizeit zur größten Jugenderholungsmaßnahme des Kreises Kleve entwickelt hat.
Weitere Höhepunkte in den vielen Jahren des JRK-Goch sind sicherlich die Besuche beim WDR in Köln, das Eissportzentrum in Grefrath, die Universität der Landeshauptstadt Düsseldorf, des Deutschen Bundestags in Bonn, der Opelwerke in Bochum, der Bischofsstadt Münster, der niederländischen Römerstadt Nimwegen, des Center-Parks in Heijen und noch vieles, vieles mehr.
Zu diesen Großveranstaltungen kommen noch zahlreiche andere Aktivitäten, so wie die JRK-Kreiswettbewerbe, Karnevals- und Silvesterfêten und nicht zuletzt die zahlreichen Gruppenstunden, in denen der Jugend eine attraktive Freizeitbeschäftigung geboten wird.
Leider wird es immer schwieriger, in einem Jugendverband mit den verlockenden Erscheinungen der Gegenwart zu konkurrieren. Sicherlich ist es für den Heranwachsenden heute attraktiver, sich mit Computern, Videospielen und hochtechnisiertem Gerät zu beschäftigen, als allwöchentlich irgendwelchen konventionellen Aktivitäten nachzugehen.
Der amerikanische Erziehungswissenschaftler Neil Postman schreibt in einem Bestseller der 80’er Jahre, dass es gerade zur Jahrtausendwende darauf ankomme, den Krieg gegen eine allzutechnisierte Umwelt in der Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen anzutreten.
Wenn das Jugendrotkreuz in der Lage ist, diesen Widerstreit zu gewinnen, dann kann rein objektiv festgestellt werden, dass eine effektvolle und zukunftsorientierte Jugendarbeit betrieben wird.
Zur Chronik des DRK-Goch
Dr. Eugen Förster |
Stadtdirektor Verbeek |
1951 – 1956 |
Stadtdirektor Hermann-Josef Riemen |
1956 – 1972 |
Erster Beigeordneter a.D. Leo Kleinen |
1972 – 1990 |
Stadtdirektor a.D. Paul Potthoff |
seit 1990 |
Mathieu Gonscherowsky |
1899 - 1910 |
Anton Vohs |
1910 - 1936 |
Gerhard Holtkamp |
1936 - 1944 |
Hermann Jacobs |
1945 - 1948 |
Peter Schatten |
1948 - 1950 |
Heinrich Koerver |
1950 - 26.10.1955 |
Gustav Göbel |
26.10.1955 - 08.07.1961 |
Bernhard Vohs |
08.07.1961 - 03.04.1965 |
Hermann Derks |
03.04.1965 - 27.04.1968 |
Klaus Pooch |
27.04.1968 - 24.10.1970 |
Werner Deußen |
24.10.1970 - 26.02.1980 |
Werner Klutke |
26.02.1980 - 23.07.1981 |
Hermann-Josef Kleinen |
23.07.1981 - 07.08.1989 |
Karlheinz Janssen |
07.08.1989 - 31.12.1989 |
Alfred Schmidt |
31.12.1989 - 31.08.1992 |
Albert van Haaren |
31.08.1992 - 19.09.1994 |
Bert Brockly |
19.09.1994 - 09.03.1998 |
Ulrich Daniels |
seit 09.03.1998 |
Gertrud Leegermann |
1930 - 1935 |
Maria Kamphoven |
1936 - 1951 |
Elisabeth Tekath |
1952 - 01.06.1957 |
Dora Julke |
01.06.1957 - 17.05.1958 |
Änne Banier |
18.07.1959 - 22.05.1964 |
Helga Beus |
22.05.1964 - 07.06.1969 |
Ilse Lipp |
07.06.1969 - 04.03.1972 |
Dorothea van Baal |
04.03.1972 - 28.02.1975 |
Helga Beus |
28.02.1975 - 20.02.1978 |
Elfriede Honig |
20.02.1978 - 26.02.1980 |
Marga Schmidt |
26.02.1980 - 02.04.1987 |
Monika Walterfang |
02.04.1987 - 07.08.1989 |
Marga Schmidt |
31.12.1989 - 31.08.1992 |
Dr. Eugen Förster |
1899 – 1910 |
Dr. Bosseljohn |
1910 – 1926 |
Dr. Köster |
1926 – 1950 |
Dr. Bergstein |
1951 - 1962 |
Dr. Nagelschmitz |
1962 - 1963 |
Dr. Dieckmann |
1963 – 1986 |
Dr. Idel |
1986 – 1991 |
Ltd. Kreismedizinaldirektor Dr. Ries |
seit 1991 |
Hermann Hendricks |
1966 - 1967 |
Anton Kaiser |
1967 - 1969 |
Willi Janßen |
1969 – 1980 |
Alfred Schmidt |
1980 - 1982 |
Ludger W. Hendriks |
seit 1983 |
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Programm aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der DRK-Bereitschaft Goch
Sonntag, 30. Mai 1999
11.00 Uhr
· Matineekonzert mit den Haldern Strings im Kultur- und Kongresszentrum KASTELL
Samstag, 5. Juni 1999
· Selbstdarstellung der DRK-Bereitschaft und des Jugendrotkreuz auf dem Marktplatz
19.00 Uhr
· Tanzabend mit Live-Kapelle für “Jung und Alt” in der Gaststätte “Zum Rinkenhöfchen”
Freitag, 11. Juni 1999
· Empfang der Stadt Goch im Rathaus mit dem Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes
· Enthüllung des Straßenschildes “Dr.-Eugen-Förster-Straße” an der Lüderitzstraße
19.00 Uhr
· Festakt mit dem Präsidenten des DRK im Kultur- und Kongresszentrum KASTELL